Saiōs Pferd 塞翁が馬

Saiō ga uma

Ironie des Schicksals

Diese japanische Redewendung geht auf eine chinesisch Geschichte zurück:

塞翁失马 — 焉知非福。

Sài Wēng shī mǎ — yān zhī fēi fú?
War es denn nicht ein Glück, dass dem Alten an der Grenze sein Pferd davonlief?

In dieser Geschichte wird Folgendes erzählt:

An der nördlichen Grenze Chinas lebte ein Mann, den die Menschen Sài Wēng (Alter Grenzbewohner) nannten. Dessen Pferd riss sich eines Tages los und galoppierte in das Barbarengebiet jenseits der Großen Mauer.

Die Nachbarn besuchten Sài Wēng, um ihr Mitgefühl zu bekunden, aber Sài Wēng überraschte sie, indem er fragte: „Wer weiß, ob das nicht ein Segen ist?“

Monate später kehrte das Pferd mit einer Stute zurück. Damit hatte sich Sài Wēngs Besitz auf einmal verdoppelt. Viele kamen vorbei, um das neue Pferd zu bewundern und ihm zu gratulieren, aber wieder zeigte Sài Wēng keine großen Emotionen. Er sagte: „Wer sagt, dass dies nicht Unglück sein kann?“

Sài Wēngs Sohn ritt stolz mit dem neuen Pferd herum, stürzte dabei und zog sich dabei einen komplizierten Beinbruch zu. Wieder kamen mitfühlende Nachbarn und wieder sagte Sài Wēng so ruhig, wie immer: „Wer sagt, dass dies nicht eine Art Segen ist?“

Ein Jahr später überquerten die Barbaren die Grenze. Alle wehrtauglichen jungen Männer wurden in die Armee berufen, um das Land zu verteidigen. Es gab hohe Verluste auf beiden Seiten. Neun von zehn Männern starben.

Sài Wēngs Sohn aber wurde nicht eingezogen, da sein Bein verkrüppelt war. Daher blieb ihm das schreckliche Schicksal erspart und seine Familie überlebte den Krieg vollständig.

 

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