Stadt & Umgebung

Rhein-Galerie
Die Rhein-Galerie ist ein Einkaufszentrum in der Stadt Ludwigshafen am Rhein.

(Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung der Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft)

Willkommen in Ludwigshafen

Wenn Sie im Mannheimer Hauptbahnhof ankommen, braucht es nur noch einen kurzen Sprung über den Rhein und Sie sind in Ludwigshafen. Ludwigshafen ist eine klassische Arbeiterstadt, als Standort bedeutender Arbeitgeber wie der BASF und zahlreichen mittelständischen Unternehmen bietet die Stadt mitten in der wirtschaftlich starken Metropolregion Rhein Neckar exzellente Chancen für unsere Absolventen.

Die Nähe zu Frankreich spiegelt sich in der Lebensfreude unserer Region, der Pfalz. Berühmt für seinen Weinanbau (das können Sie übrigens auch an unserer Hochschule studieren!), dem sonnigen und milden Klima, ist die Pfalz bekannt für seine zahlreichen Feste mit gutem Essen und Trinken. Nicht umsonst bezeichnet man unsere Gegend auch als die „Toskana Deutschlands“.

Das Ostasieninstitut liegt direkt am Rhein, 10 Minuten Laufweg entlang der Uferpromenade führt Sie zur Parkinsel mit seinem schönen Stadtpark und Deutschlands größtem Filmfestival. 10 Minuten in die entgegen gesetzte Richtung kommen Sie zur Rhein-Galerie, der größten Shopping Mall in Ludwigshafen und damit ins Einkaufszentrum der Stadt. 

Kulturell hat die Stadt Einiges zu bieten: Das Wilhelm-Hack-Museum mit seiner berühmten Fassade von Miró, die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz oder das Theater im Pfalzbau. Neben dem Filmfestival finden regelmäßig weitere Großveranstaltungen wie das Internationale Straßenfest und der Ludwigshafener Kultursommer statt.

Und nicht zu vergessen ist die Schwesterstadt Mannheim mit seinen vielen Angeboten rund ums Ausgehen. Zum Feiern zieht es Studenten besonders ins Zimmer in den Quadraten Mannheims, in Ludwigshafen zum Irish oder Alex , beide nur wenige Minuten zu Fuß vom Institut entfernt. Regionale Küche bietet das traditionsreiche Maffenbayer in Ludwigshafen mit einem lauschigen Biergarten im Sommer. Sehr zentral in Mannheim liegt das Restaurant The East mit asiatischen Spezialitäten, das Yangtse ist ein beliebter Ort für unsere studentischen Weihnachtsfeiern. 

Zahlen und Fakten

  • Einwohner: 168.500
  • Studierende: 4500
  • Hochschule: 1
  • Miete / Monat: 5,96 €/m² (2017)
  • Website: www.ludwigshafen.de

Wollen Sie in der hässlichsten Stadt Deutschlands studieren?

Die Stadt Ludwigshafen reagierte mit Humor auf diese „Auszeichnung“ von 2018.

Quelle: Facebook-Post

Ludwigshafen von A – Z

Die Mitarbeiter der BASF nennen sich Aniliner, weil der künstliche Farbstoff Anilin am Anfang der Firmengeschichte stand.

Der Goldschmied Friedrich Engelhorn wusste als Mitinhaber einer Leuchtgasfabrik, dass bei der Herstellung von Leuchtgas als Abfallprodukt Steinkohleteer entsteht, der als Rohstoff für synthetische Farbstoffe dienen konnte. Anfänglich konnten sich aber die Teerfarbstoffe aufgrund schlechter Qualität noch nicht durchsetzen. Schließlich gelang die Synthetisierung. Zunächst in den Farben Rot und Gelb, wurde sie zu einem Verkaufserfolg. Nach langer Forschung gelang es der BASF (Badische Anilin- und Soda-Fabrik) 1897 die dritte Grundfarbe, das Indigoblau, synthetisch herstellen.

Die belgische Hafenstadt Antwerpen ist seit 1999 Partnerstadt von Ludwigshafen. In der belgischen Stadt Antwerpen befindet sich sie die größte europäische Auslandsniederlassung der BASF. Die Partnerschaft begann also mit wirtschaftlichen Kontakten, wurde aber vor allem von Karnevalsvereinen aus beiden Städten mit Leben gefüllt. Antwerpen ist der zweitgrößte Hafen Europas, das Zentrum des internationalen Diamantenhandels und die Stadt des Malers Rubens.

Ludwigshafen ist auch Königsstadt, denn hier residiert der ghanaische König Céphas Bansah.

Céphas Bansah

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Cephas Bansah 02, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Céphas Bansahs Haus vor einem WM-Spiel Ghana gegen Deutschland

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Cephas Bansah 02, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Bansah kam 1970 nach Deutschland, um eine Ausbildung zum Landmaschinen-Mechaniker zu absolvieren. Er blieb aber nicht bei den Landmaschinen, sondern baute in Mundenheim eine Autowerkstatt auf. Als sein Großvater 1987 starb, wurde er von den Stammesältesten zum König bestimmt, denn sein Vater und sein Bruder sind Linkshänder. Als König blieb Bansah in Ludwigshafen und verwaltete sein Volk per Fax und E-Mail. Er fährt regelmäßig zu seinem Volk nach Ghana, für das er Spenden sammelt. Zu seinen Projekten gehört auch die Brillenspendenaktion „Bring Deine Alte zurück!“

Seine internationale Bekanntheit verdankt Ludwigshafen in erster Linie der Chemiefabrik BASF.

Nächtliche BASF am Rhein

(Lizenzhinweis: Ralf Engelberger (Engelberger at de.wikipedia), Ludwigshafen pagebanner, CC BY-SA 3.0 DE)

Die 1865 gegründete Badische Anilin- und Sodafabrik (BASF) bekam in Mannheim (Baden) kein Gelände und siedelte deshalb auf die gegenüberliegende Rheinseite um. Damit bekam Ludwigshafen die Chemiefabrik und Mannheim die Abgase.

Die BASF begann schon früh, neue Geschäftsfelder zu erschließen. So arbeiteten  Wissenschaftler daran, einen Ersatz für das aus Chile importierte Salpeter herzustellen. Chile besaß um 1900 das Monopol für diesen Ausgangsstoff zur Herstellung von Schießpulver und Düngemitteln. Die erste Ammoniaksynthese-Anlage der Welt wurde schließlich 1913 in Betrieb genommen.

Mit dem Rohstoffmangel während des Ersten Weltkriegs erkannte man die Herstellung der für die Munitionsproduktion unerlässlichen Salpetersäure als eines der dringlichsten Probleme. Die Mitarbeiter des Ammoniakwerks wurden deshalb sofort wieder aus dem Wehrdienst entlassen. Aber auch in anderen Bereichen arbeitete die BASF mit dem Militär zusammen. So wurden Abfallprodukte wie Chlor während des Krieges gezielt als Giftgase hergestellt.

Ludwigshafen ist eine Gründung des Königreichs Bayern. Als 1777 der bayerische Kurfürst ohne Erben starb, musste Kurfürst Karl Theodor von Mannheim nach München umziehen. Mannheim und die Rheinschanze kamen damit zu Bayern. 1801 musste Bayern zugunsten Frankreichs auf seine linksrheinischen Gebiete verzichten. 1805 wurde aber das mit Napoleon verbündete Bayern zum Königreich proklamiert. Als Ergebnis des Wiener Kongresses musste Bayern 1815 seine österreichischen Gebiete wieder aufgeben, bekam aber zum Ausgleich Teile der Pfalz zurück. Die Beziehung zwischen Bayern und der Pfalz war ein Verhältnis von „Hauptstaat und Nebenstaat“.

Zu den großen Persönlichkeiten, die in Ludwigshafen geboren wurden gehört der Philosoph Ernst Bloch.

Ernst-Bloch-Zentrum

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Ernst-Bloch-Zentrum 01, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Der Philosoph Ernst Bloch war ein so schlechter Schüler, dass sein Schuldirektor zu ihm sagte: „Philosophie studieren wollen Sie? Dafür sind sie doch viel zu dumm.“

Bloch hatte keine besonders gute Beziehung zu seiner Geburtsstadt, den er  „Fabrikschmutz“ nannte, „den man gezwungen hat, Stadt zu werden“.  Sein Hauptwerk  ist „Das Prinzip Hoffnung“, das er zwischen 1938 und 1947 im US-Exil schrieb. Ursprünglich sollte es „The dreams of a better life“ heißen. Es erschien 1954 bis 1959 in der DDR. Seither ist der Begriff „Prinzip Hoffnung“ ein geflügeltes Wort in deutschen Feuilletons.

Das Kultur- und Wissenschaftszentrum der Stadt Ludwigshafen nennt sich heute Ernst-Bloch-Zentrum. Alle drei Jahre wird dort der Ernst-Bloch-Preis der Stadt Ludwigshafen verliehen für „herausragendes wissenschaftliches oder literarisches Schaffen mit philosophischer Grundhaltung“.

Im März 1988, rund 20 Monate vor der Wende in der DDR, wurde die Partnerschaft mit Dessau, besiegelt.

Bauhaus Dessau

(Lizenzhinweis: Lelikron, Dessau Bauhaus neu, CC BY-SA 3.0)

Die Partnerschaft zwischen Ludwigshafen und Dessau ist neben der zwischen Bonn und Potsdam die älteste deutsch-deutsche Städtepartnerschaft. Sie war beseelt von dem Wunsch, die innerdeutsche Grenze durch Begegnungen zu überwinden. Diese kamen aber erst nach dem Fall der Mauer so richtig in Schwung. Seitdem gibt es viele Schulklassen- und Vereinsbegegnungen. Beim Umbau der Dessauer Stadtverwaltung leistete darüber hinaus Ludwigshafen  Verwaltungshilfe durch Entsendung von  Mitarbeitern.

Nach 1990 ging Dessaus Industrie weitgehend verloren und die Arbeitslosigkeit führte zur Abwanderung von Einwohnern. 2007 entstand aus den Städten Dessau und Roßlau die neue Doppelstadt Dessau-Roßlau. Dessau ist eine Stadt, in der Kulturgeschichte geschrieben wurde. Hier wurde 1926 das Bauhaus gegründet, die einflussreichste Bildungsstätte der Klassischen Moderne auf allen Gebieten der Kunst.

Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz ist das führende Sinfonieorchester des Landes Rheinland-Pfalz.

Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Deutsche-Staatsphilharmonie-Rheinland-Pfalz-1, CC BY-SA 3.0)

Dem 1919 an anderer Stelle unter anderem Namen gegründeten Orchester gehören 86 Musikerinnen und Musiker aus 16 Nationen an. Den heutigen Namen trägt es erst seit wenigen Jahren. In der Anfangszeit dirigierte sogar Richard Strauss das Orchester. Die Staatsphilharmonie pflegt eine rege Tourneetätigkeit und beschäftigt sich intensiv mit der Filmmusik und dem Stummfilm. 2009 spielte das Orchester die international prämierte Musik zum Film Die Päpstin ein.

Die Tageszeitung der Pfalz und Ludwigshafen heißt Die Rheinpfalz, sie hat in der Region kaum Konkurrenz. In den 1920er Jahren erschienen vier Tageszeitungen in Ludwigshafen, und es gab neben liberalen auch katholische, sozialdemokratische und kommunistische Zeitungen.

Heute ist Die Rheinpfalz nahezu ein Monopolblatt und wird von etwa 70 % der Pfälzer ab 14 Jahren täglich gelesen. Die Zeitung ist rasch als eine pfälzische zu erkennen. Im Lokalteil gibt es zahlreiche mundartliche Zitate. Die erste Ausgabe erschien kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. 1964 überließ der Verleger seinem damals 26-jährigen Sohn die Geschäftsführung, der 1971 plante, das Mannheimer Konkurrenzblatt zu kaufen, was jedoch scheiterte. Nach dem Jahrtausendwechsel blieb jedoch auch die Rheinpfalz nicht von der Medienkrise verschont.

1893 wurde in Ludwigshafen der Filmregisseur Wilhelm Dieterle (William Dieterle) geboren.

Ricarda Huch und William Dieterle; Filmplakat

(Lizenzhinweis: Deutsche Fotothek‎, Fotothek df pk 0000251 005, CC BY-SA 3.0 DE)

Dieterle begann seine Karriere zunächst als Schauspieler, drehte aber bald auch Filme als Regisseur. Seine Arbeiten waren so erfolgreich, dass er 1930 mit einem Vertrag von Warner Bros. nach Hollywood ging. Seit 1936 wurde Dieterle praktisch abonniert auf Filmbiografien, die Leben und Wirken von  Persönlichkeiten wie Louis Pasteur, Émile Zola und Florence Nightingale. Sein berühmtester Film ist wohl Der Glöckner von Notre Dame (The Hunchback of Notre Dame) von 1939. Er  gilt wegen seiner prachtvollen Ausstattung, liebevollen Details und darstellerischen Leistungen auch heute noch als die beste der zahlreichen Verfilmungen von Victor Hugos Roman. Der Film handelt von der Missgeburt Quasimodo, den Glöckner der Pariser Kathedrale Notre Dame.

Der Ebertpark ist nach dem Reichspräsidenten Friedrich Ebert benannt und wurde 1925 mit der Süddeutschen Gartenbau-Ausstellung eröffnet.

Eingangsbereich des Ebertparks mit dem achteckigen Sternenbrunnen

(Lizenzhinweis: Friedrich Haag, 003 2015 09 11 Kulturdenkmaeler Ludwigshafen, CC BY-SA 4.0)

Ausstellungen und Messen galten damals für die Stadtverwaltung als wichtige Maßnahmen der Wirtschaftsförderung und zur Behebung von Kriegsfolgen.

Der Park entstand auf dem Gebiet eines ehemaligen versumpften Altrheinarms. Zeitweise arbeiteten hier mehr als 1.000 Notstands-Arbeiter, die durch das Projekt zum ersten Mal wieder einen Verdienst erhielten. Einen architektonischen Höhepunkt bildet die 1965 fertiggestellte Friedrich-Ebert-Halle mit ihrer segelförmigen Dachkonstruktion. Sie wird für Sportveranstaltungen, Messen, Ausstellungen und Konzerte genutzt.

Ein Jäger aus Kurpfalz ist ein bekanntes deutsches Volkslied.

Ein Jäger aus Kurpfalz

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Ludwigshafen Ludwigsplatz Jaeger aus Kurpfalz, CC BY-SA 3.0)

Hinter der Person des Jägers aus Kurpfalz werden verschiedene historische Persönlichkeiten vermutet. Als am wahrscheinlichsten gilt Kurfürst Karl Theodor (1724 – 1799) als Vorbild. Um 1555 erbauten die Kurfürsten auf der Friesenheimer Gemarkung ein Jagdschloss, das während des Dreißigjährigen Krieges zerstört wurde. Die wildreichen Auwälder waren Jagdgebiet. An der Stelle, an der sich das Jagdschloss befand, stehen heute Industrieanlagen der BASF. Das ehemalige Jagdrevier wurde nach der Rheinbegradigung im 19. Jahrhundert abgetrennt und liegt heute als Friesenheimer Insel rechts vom Rhein auf dem Gebiet der Stadt Mannheim.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Ludwigshafen zur Französischen Besatzungszone.

Besatzungszonen in Deutschland und Österreich

(Lizenzhinweis: WikiNight, Deutschland Besatzungszonen 1945, CC BY-SA 3.0)

Die französische Besatzungszone wurde aus Teilen der amerikanischen und britischen Besatzungszonen gebildet, in die Deutschland nach der bedingungslosen Kapitulation eingeteilt worden war. Die französische Besatzungsmacht beschlagnahmte Vermögenswerte und Produktionsanlagen als Reparationszahlungen, denn es war auch ein Ziel des Präsidenten Charles de Gaulle, Deutschland zu schwächen.

Das Festival des deutschen Films auf der Parkinsel wird als „schönstes Festival Deutschlands“ betrachtet. Das Festival des deutschen Films ist eine Initiative des Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg. Der Filmkunstpreis wird von einer Fachjury an „den besten deutschen Film mit Mut und Persönlichkeit“ vergeben. 10.000 Euro gehen an die Regie, weitere 10.000 Euro an den Produzenten und 30.000 Euro an den deutschen Filmverleih, der den Film ins Kino bringt. Es ist ein Förderpreis, der das Risiko belohnt und beim nächsten gemeinsamen Werk helfen will.

Die Atmosphäre auf der Parkinsel hat sich herumgesprochen: Filmemacher und Publikum genießen die Mischung aus Kinoerlebnis, Bühnengesprächen mit Leinwandstars und Entspannung am Rheinufer. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung kürte das Festival unter 1.000 Festivals zu einem der sieben „schönsten Festivals“ Europas.

Die Stadt Frankenthal liegt zwischen den Städten Worms und Ludwigshafen.

Frankenthaler Porzellan: Johann Friederich Lück, il mondo nuovo, 1758-63

(Lizenzhinweis: I, Sailko, Frankenthal, johann friederich lück, il mondo nuovo, 1758-63, CC BY-SA 3.0)

Frankenthal wurde im 18. Jahrhundert dritte Hauptstadt der Kurpfalz und ein Zentrum der Wirtschaftsförderung. Damals entstand auch eine Glockengießerei, auf welche die heutigen metallverarbeitenden Betriebe der Stadt zurückgehen. Auf einem Kanalschiff wurde 1875 die in Frankenthal gegossene und 26 Tonnen schwere Kaiserglocke des Kölner Doms zum Rhein transportiert.

Besondere Bedeutung erlangte die 1755 errichtete Porzellanmanufaktur, die zwar nur 45 Jahre Bestand hatte, deren Produkte aber noch heute als wertvolle Antiquitäten gehandelt werden.

Friesenheim ist einer der beiden Stadteile, aus denen die Stadt Ludwigshafen hervorging.

Friesenheimer Insel

(Quelle: Wikimedia)

Friesenheim liegt im Norden Ludwigshafens. Ein Teil Friesenheims, die Friesenheimer Insel, gehört heute zu Mannheim. Die von Rhein, Altrhein und Neckar umflossene Insel liegt gegenüber der BASF und ist stark von Industrie geprägt.

Die Friesenheimer Insel wurde durch die Rheinbegradigung dem Land Baden auf dem rechten Rheinufer zugeschlagen und durch den neuen Flusslauf von Friesenheim abgetrennt. Das bedeutete für die Bauern, die dort ihre Äcker hatten, dass sie Fähren einrichten mussten, um ihre Felder weiterhin zu bestellen.

Die Gartenstadt ist ein in England entworfenes Modell der Stadtentwicklung als Reaktion auf die schlechten Wohnverhältnisse in den Großstädten.

Roter Hof in der Gartenstadt

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Siedlung Ludwigshafen Gartenstadt 03, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Gartenstädte gibt es in vielen deutschen Städten. Ihre Entstehung verdanken sie dem Wunsch nach einem gesunden Wohnumfeld – ganz anders als in den Straßenschluchten der Arbeiterbezirke.

1914 erfolgte der erste Spatenstich. Der Erste Weltkrieg unterbrach jede Bautätigkeit. Ein weiterer Siedlungskern bildete sich auf dem 1916 vom Unternehmer Raschig gestifteten Areal.

In den 1920er und 1930er Jahren wuchsen die Teile der Gartenstadt zusammen. Von Anfang an waren gegenseitige Hilfe und Selbsthilfe stark. Sowohl Siedlervereine wie Vereinsaktivitäten bilden die Grundlagen für das Wachsen eines Gemeinschaftsbewusstseins.

Die türkische Stadt Gaziantep ist seit 2012 Partnerstadt von Ludwigshafen.

Brandstätte

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel 09:25, 11 February 2008 (UTC), Jaegerstrasse Ludwigshafen 5, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Nach einem Wohnhausbrand in Ludwigshafen, der während des Faschingsumzugs 2008 neun Menschen türkischer Herkunft das Leben kostete, wurde vom Oberbürgermeister Gazianteps, der Heimat der Brandopfer, die Absicht bekundet, eine Städtepartnerschaft mit Ludwigshafen einzugehen.

Eine Folge des Brandes war die Belastung des deutsch-türkischen Verhältnisses, da es Gerüchte um eine mögliche Brandstiftung sowie um zu langsame Hilfe durch die Feuerwehr gab, die sich als unbegründet erwiesen.

Gaziantep (kurz: Antep) ist eine Stadt in Südostanatolien mit circa 1,3 Millionen Einwohnern, die an einer alten Handelsstraße liegt und Zentrum des Pistazienhandels war.

Hanami ist ein überregionales Treffen von Anime-Fans, das Anfang Mai in Ludwigshafen stattfindet.

Hanami

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Hanami-Ludwigshafen-18, CC BY-SA 3.0)

„‚Ich glaub‘, ich bin im falschen Film‘, meint ein Fußgänger an einer Ampel. Auf der anderen Straßenseite stehen schrill kostümierte Jugendliche mit viel Make-up im Gesicht – Figuren nachempfunden, die man sonst nur in japanischen Mangas und Animes sieht.“ (Mannheimer Morgen vom 6. Mai 2013: Manga-Fans zeigen bunte Vielfalt). Das Treffen von Anime-Fans findet fast schon seit über zehn Jahren unter dem Namen Hanami in Ludwigshafen statt. Waren es 2006 gerade einmal 400 Besucher, so sind es mittlerweile weiter über 5.000. Hanami („Blüten betrachten“) ist die japanische Tradition, in jedem Frühjahr mit „Kirschblütenfesten“ die Schönheit der blühenden Kirschbäume zu feiern.

Der Hauptbahnhof Ludwigshafen galt bei der Eröffnung 1969 als „modernster Bahnhof Europas“.

Haupteingang zum Hauptbahnhof

(Lizenzhinweis: Nanosmile, Blue Bridge 20080816 0005 k, CC BY 2.0 DE)

Die Verlegung des Bahnhofs führte zu keinen großen Veränderungen: Züge, die bislang nur in Mannheim gehalten hatten, fuhren weiterhin ohne Halt durch Ludwigshafen.

1984 wandte sich Oberbürgermeister Werner Ludwig an die Bundesbahn:

„Massive Klagen und Beschwerden aufgebrachter Bürger veranlassten mich, vor kurzem den Ludwigshafener Hauptbahnhof nochmals persönlich in Augenschein zu nehmen. Ich muss Ihnen sagen, dass es für mich ein negatives Erlebnis ganz besonderer Art war. Ein Projekt, in das die Stadt Ludwigshafen rund 190 Millionen DM investiert hatte, präsentierte sich in einem Zustand, der nur mit den Attributen ungepflegt, unsauber, ungastlich und unattraktiv zu umschreiben ist. Ich will nicht sagen, dass er ein Schandfleck der Stadt ist, aber ein Aushängeschild ist er auf keinen Fall.“

Verkehrsexperten sind der Ansicht, Ludwigshafen benötige keinen Hauptbahnhof, da es in Mannheim einen florierenden Hauptbahnhof gebe. Dies lasse sich aber nicht mit dem Selbstverständnis der Stadt Ludwigshafen vereinbaren.

Der Londoner Borough of Havering ist seit 1971 Partner von Ludwigshafen.

Skulptur an der Themse

(Lizenzhinweis: andrew_j_w, The Diver, CC BY-SA 2.0)

Polizisten waren es, die den Grundstein zu dieser Partnerschaft legten. Polizisten aus Ludwigshafen und Havering trafen sich, und aus einer Idee wurde 1971 eine Städtepartnerschaft. Heute sind es sind vor allem Schulen, Kirchengemeinden, Spielmannszüge, Sport und Karnevalsvereine und eine eigens gegründete Bürgergruppe, die diese Partnerschaft mit Leben füllen.

Havering liegt östlich von London-City, die Themse bildet im Süden eine Begrenzung. Havering ist der Stadtbezirk mit dem kleinsten Anteil an ethnischen Minderheiten.

Die Hemshof-Friedel war ein Ludwigshafener Original.

Hemshof-Friedel am Brunnen Pfälzer Lebensfreude

(Lizenzhinweis: —Immanuel Giel 08:06, 1 June 2007 (UTC), HemshofFriedel, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Die Hemshof-Friedel (Elfriede Kafschinsky, 1914 – 1979) war als Neugeborene in einem Park ausgesetzt worden und wurde ins Waisenhaus gebracht. Später stellte sich heraus, dass sie einen Zwillingsbruder hatte, welcher an einer anderen Stelle ausgesetzt wurde und zufällig ins gleiche Waisenhaus kam.

Als ihr Bruder im Alter von zwölf Jahren in ein anderes Heim verlegt wurde, schenkten die Ordensschwestern ihr eine Gitarre. Elfriede lernte das Gitarrenspiel und trug ihre Wanderlieder vor.

1950 zog Elfriede Kafschinsky in den Stadtteil Hemshof, wo sie als Straßenmusikantin musizierte. Bald folgten Rundfunkauftritte. Ihre Schimpftiraden waren berüchtigt, und die Bild-Zeitung nannte sie die verrückteste Sängerin Deutschlands. Die Zeitung schrieb:

“Die verrückteste Sängerin, die es in Deutschland gibt! Sie heißt Hemshof-Friedel, kommt aus Ludwigshafen und stellte sich in Berlin vor. Und sie stellt wirklich was vor: nämlich 145 Pfund, einem Brustumfang von 145 cm. Um bei den Zahlen zu bleiben: Sie ist auch nur 145 cm klein.“

1979 kam sie nach zwei Tagen Dauertrinken ins Krankenhaus, wo sie an Leberzirrhose starb.

Kabelfernsehen wurde in Deutschland erstmals am 1984 in Ludwigshafen ausgestrahlt. 1984 beteuerte der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz in seiner Neujahrsansprache: Die Einführung des Kabelfernsehen geschehe nicht, „um Sie zu mehr Fernsehkonsum zu verführen, sondern es geschieht, damit Sie mehr Wahlfreiheit, mehr Meinungsfreiheit und mehr Meinungsvielfalt haben.“

Hannelore Kohl war die erste Ehefrau des Bundeskanzlers Helmut Kohl.

Hannelore Kohl und Helmut Kohl

(Lizenzhinweis: Bundesarchiv, Bild 183-1990-1003-010 / Grimm, Peer / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 183-1990-1003-010, Berlin, Reichstag, Hannelore und Helmut Kohl, CC BY-SA 3.0 DE)

Nach dem Zweiten Weltkrieg flüchtete sie mit ihrer Familie in die Pfalz, wo die Eltern des Vaters lebten. Bei einem Klassenfest in Ludwigshafen lernte Hannelore 1948 als Fünfzehnjährige den achtzehnjährigen Helmut Kohl kennen, den sie zwölf Jahre später heiratete. Ab der Geburt ihrer beiden Söhne widmete sich Hannelore Kohl ganz deren Erziehung, denn der Politikbetrieb war ihr verhasst.

Über die Umstände von Hannelore Kohls Tod gibt es zahlreiche Spekulationen. Eigenen Angaben zufolge litt sie an einer Lichtallergie. In den letzten Monaten ihres Lebens konnte sie das abgedunkelte Haus nur nach Sonnenuntergang verlassen. Nach Angaben ihres Mannes litt sie an unerträglichen Schmerzen. 2001 beging Hannelore Kohl mit einer Überdosis Tabletten Suizid, während ihr Mann in Berlin weilte.

Der Ludwigshafener Helmut Kohl war von 1969 bis 1976 Ministerpräsident und von 1982 bis 1998 Bundeskanzler.

 Helmut Kohl gestaltete den Prozess der Wiedervereinigung 1989/1990 entscheidend mit und gilt deshalb als Vater der Einheit.

Kohl besuchte in Friesenheim die Grundschule und das Gymnasium. Als 14-Jähriger wurde er nach Berchtesgaden evakuiert. Von dort lief er 1945 nach Kriegsende mit drei Schulkameraden zu Fuß zurück nach Ludwigshafen. Er studierte Geschichte in Heidelberg und promovierte mit der Dissertationsarbeit Die politische Entwicklung in der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945. Anschließend wurde er in Ludwigshafen Referent beim Verband der Chemischen Industrie.

1947 war Helmut Kohl Mitbegründer der Jungen Union in Ludwigshafen. 1960 – 1969 war er Fraktionsführer der Stadtratsfraktion Ludwigshafen.

Die Kurpfalz war ein bis 1803 bestehendes Territorium mit der Residenzstadt Heidelberg, später Mannheim.

Der Pfälzer Löwe findet sich heute noch auf vielen Stadtwappen.
(Lizenzhinweis: Fornax, Wappen Rheinpfalz, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)
 
Auf der Karte des Reichs von 1789 ist die Kurpfalz nur ein kleines zersplittertes Territorium.

(Lizenzhinweis: Sir Iain and Lencer (Inset map of the Empire), Map of the Oberämter of the Electoral Palatinate (1789) – Numbered, CC BY-SA 3.0)

Der Name Kurpfalz (= „Wahlpfalz“) deutet darauf hin, dass der Herrscher einer der sieben Kurfürsten war, die den Kaiser wählten. Die Kurfürsten wählten den deutschen König, in Frankfurt am Main. Die Krönung fand im Dom von Aachen statt. Wollte der König Kaiser werden, musste er nach Rom ziehen und sich vom Papst zum Kaiser krönen lassen. Die Kurpfalz wurde mit Bayern vereinigt, als dort die Linie der Wittelsbacher ausstarb. Eine schwere Belastung waren die Eroberungsfeldzüge Ludwigs XIV. von Frankreich. Später wurden ihre Gebiete aufgeteilt. Durch das Zerbrechen der Kurpfalz wurde das linke vom rechten Rheinufer getrennt. Ohne diese Grundtatsache wäre Mannheim nie von der Rheinschanze, der Verteidigungslinie gegen die Truppen des französischen Sonnenkönigs, aus der später Ludwigshafen hervorging, abgeschnitten worden und es wäre vermutlich keine Stadt Ludwigshafen entstanden.

Die französische Stadt Lorient ist seit 1963 Partnerstadt von Ludwigshafen.

Port de Plaisance von Lorient

(Lizenzhinweis: No machine-readable author provided. S3b~commonswiki assumed (based on copyright claims)., Lorient port plaisance 01, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Im Jahr der Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages 1963 ging die Stadt Ludwigshafen mit Lorient in der Bretagne ihre zweite Partnerschaft ein.Viele Freundschaften zwischen Schülern, Familien und Vereinsmitgliedern sind seitdem entstanden. Unterstützt werden diese Begegnungen auch von der Wirtschaft beider Städte. So finanziert zum Beispiel die Sparkasse Vorderpfalz einen zweiwöchigen Deutschlandaufenthalt als Preis für das beste Deutsch-Abitur in Lorient.

Der Name Lorient stammt von L’Orient (der Orient), da hier früher der Heimathafen der französischen Ostindien-Kompanie war. Hier legten die Schiffe in Richtung Indien oder China ab, um mit den begehrten Gütern Seide, Gold und Gewürze zurückzukehren.

König Ludwig I. von Bayern war der Namensgeber von Ludwigshafen.

Ludwig I. und Lola Montez

(Lizenzhinweis: Joseph Karl Stieler creator QS:P170,Q467658 photo taken by User:Cybershot800i, Ludwig I of Bavaria, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

(Lizenzhinweis: Joseph Karl Stieler creator QS:P170,Q467658, Joseph Karl Stieler-Lola Montez1847, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Am Ende eines Besuchs des bayerischen Königs Ludwig I. trug ein Mädchen ein Gedicht vor, um für die Rheinschanze den königlichen Schutz zu erbitten.

1843 erlaubte der König der Ansiedlung, sich ihm zu Ehren Ludwigshafen nennen zu dürfen. Eine neue Stadt sollte entstehen, und der König setzte alles daran, dass sie zu seinem Denkmal würde, weshalb er jeden einzelnen Bauplan persönlich prüfte. Dies geschah auch einige Jahre, dann ließ Ludwig Musterpläne im zumeist spätklassizistischen Stil entwerfen, aus denen sich Bauwillige etwas aussuchen konnten.

Unter Ludwig wurde München zu einer weit beachteten Stadt der Kunst. Aber 1846 kam die irische Tänzerin Lola Montez nach München und wurde die Geliebte des Königs. Sie erhielt eine luxuriöse Villa, einen Adelstitel und finanzielle Unterstützung. Als es ihretwegen an der Universität zu Unruhen kam, ordnete der König die sofortige Schließung der Universität an. Daraufhin kam es zu Protesten, auf Grund derer Ludwig die Universität wieder öffnen und Montez ausweisen ließ. Es folgten erneute Unruhen als Montez nach der Verbannung wieder nach München kam. Ludwig musste sie polizeilich suchen lassen, was die für ihn schlimmste Demütigung war. 1848 dankte Ludwig I. dann ab.

Der Sozialdemokrat Werner Ludwig war 28 Jahre lang Oberbürgermeister von Ludwigshafen.

Werner Ludwig

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Werner Ludwig, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

 Es gibt nur wenige Bürgermeister, die so heißen wie ihre Stadt. In seiner Amtszeit gehörte Ludwigshafen zu den wohlhabenden Städten. Daher konnte eine Reihe von Großprojekten umgesetzt werden, deren Folgekosten sich jetzt als kaum bezahlbar erweisen.

Ludwig floh mit seiner Familie vor den Nazis nach Frankreich und studierte dort Jura.

Weil es am Bodensee ebenfalls ein Ludwigshafen gibt, verwendet die Stadt Ludwigshafen den Namenszusatz „am Rhein“.

Ludwigshafen am Bodensee

(Lizenzhinweis: Dg-505, Hegau – panoramio (1), CC BY 3.0)

Ludwigshafen am Bodensee ist keine eigenständige Stadt, denn seit 1975 ist es Teil der neuen Gemeinde Bodman-Ludwigshafen.

Die Stadt Mannheim ist von Ludwigshafen nur durch den Rhein getrennt.

Blick vom Ostasieninstitut auf die Brücke nach Mannheim, der Jesuitenkirche und dem Mannheimer Schloss

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Mannheimer Schloss Regenbogen 01, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Das Beste an Ludwigshafen sei die Brücke nach Mannheim, scherzt man. Aber das Image hat sich gewandelt. Auch aus Mannheim ziehen nun Menschen nach Ludwigshafen. Die beiden Schwesterstädte sind nur durch den Rhein getrennt und wie gute Schwestern macht man sich zum Geburtstag auch Geschenke. So schenkte Ludwigshafen der Stadt Mannheim zum 400. Geburtstag die Schillerroute (PDF 0,8 MB), einen Radweg, der die Stationen des Dichters Friedrich Schiller in den beiden Städten miteinander verbindet. Mannheim hatte der Stadt Ludwigshafen schon früher zum Geburtstag das Regenmännlein geschenkt, eine Skulptur, die auf dem Ludwigsplatz zu sehen ist. Viele wichtige Erfindungen stammen aus Mannheim: Hier baute Karl Drais 1817 das erste Zweirad, 1886 rollte das erste Automobil von Carl Benz über die Straßen, 1921 folgte der Lanz Bulldog.

Die berühmte Hofmusik des Kurfürsten veranlasste Mozart zu einem monatelangen Aufenthalt in Mannheim, der ihm beruflich allerdings kein Glück brachte. Ebenso ging es dem Dichter Schiller, der hier auch nie richtig Fuß fassen konnte.

Maudach ist ein westlicher Stadtteil, der dem größten Naherholungsgebiet Ludwigshafens seinen Namen gegeben hat.

Weg im Maudacher Bruch

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Morgensonne im Maudacher Bruch 02, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Das Maudacher Bruch hat sich aus einer verlandeten Rheinschlinge gebildet und zieht sich in der Form eines Hufeisens zwischen den Stadtteilen Gartenstadt, Oggersheim, Mundenheim und Maudach entlang. Das Bruch hat eine Breite von 500 Metern bei einer Länge von fünf Kilometern.

Im Bruch wurde früher auch Torf gestochen. Deshalb ist der Torfstecher die Symbolfigur Maudachs.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Bruch mit Bäumen bepflanzt. Später wurde der 32 Meter hohe Müllberg (die höchste Erhebung Ludwigshafens) begrünt. Er bietet einen guten Rundumblick über die Stadt Ludwigshafen und die Rheinebene.

Die Metropolregion Rhein-Neckar ist eine Planungsregion rund um das Dreiländereck Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen.

Lage von Verband Region Rhein-Neckar

(Lizenzhinweis: TUBS, Locator map Verband Region Rhein-Neckar in Germany, CC BY-SA 3.0)

Der mit 2,3 Mio. Einwohnern siebtgrößte Wirtschaftsraum Deutschlands zählt seit 2005 zu den europäischen Metropolregionen.

Bereits 1951 wurde unter Beteiligung der Städte Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und Viernheim sowie der Landkreise Ludwigshafen und Heidelberg eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, um Angelegenheiten des Verkehrs, der Versorgung mit Gas, Wasser und Strom, der Raumplanung, der Industrie- und Wohnsiedlung, des Feuerschutzes und der Kultur zu koordinieren.

Die Miró-Wand ist eine Keramikwand, die der katalanische Künstler Joan Miró für das Wilhelm-Hack-Museum anfertigte.

Miró-Wand

(Lizenzhinweis: Joan Miró creator QS:P170,Q152384 Immanuel Giel, Hack-Museum Fassade, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Diese Wand verdankt ihre Entstehung einem Konstruktionsfehler, da das Museumsgebäude auf Grund einiger Installationen um vier Meter erhöht werden musste. Die dadurch entstandene Außenfläche verlangte nach einer künstlerischen Gestaltung. Der Kunstsammler Wilhelm Hack trat an den ihm persönlich bekannten Künstler Miró heran und bat ihn um einen Entwurf für die Wand. Miró entschied sich für eine Keramikverkleidung, die aus 7.200 Fliesen bestand. Das Wandbild wurde 1979 in einem kleinen Bergdorf bei Barcelona fertiggestellt. Die Einfuhr der Fliesen wäre fast am Zoll gescheitert, der sie als Sanitärverkleidung mit einem hohen Zoll belegen wollte. Doch letztlich wurden die Fliesen als Kunstwerk anerkannt, womit eine enorme Verteuerung der Wandgestaltung vermieden wurde.

Mundenheim ist ein traditionsreicher Ortsteil mit einer mehr als tausendjährigen Geschichte.

Direkt an der Bahnlinie liegt das Wat Thai Buddha Apa, ein Kloster des thailändischen Kulturvereins Wat Thai Buddha Apa e. V.

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Wat-Thai-Mundenheim-07, CC BY-SA 3.0)

1852 musste Mundenheim Teile seiner Gemarkung an die neue Gemeinde Ludwigshafen abtreten, deren Entwicklung künftig auch die Mundenheims diktierte. Die Arbeiterbevölkerung gewann das Übergewicht. Mundenheim erhielt einen Bahnhof und seit den 1880er Jahren siedelten sich eine Reihe größerer Betriebe an. Der Bau des Hafens und des Rangierbahnhofs, die auf Mundenheimer Gebiet liegen, verknüpften den Ort immer enger mit Ludwigshafen, sodass die 1899 erfolgte Eingemeindung nur konsequent erschien.

Die Nördliche Innenstadt ist geprägt von der Nähe zur BASF.

Kolonie Hemshof 1880

(Lizenzhinweis: Unknown photographer, Kolonie Hemshof 1880, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Seit 1855 galt im Gebiet des Hemshofs ein Bauverbot, das allerdings seit der Ansiedlung der BASF 1865 aufgeweicht wurde. Angesichts des rasanten Wachstums war das Ende dieser Beschränkungen abzusehen, und so kauften Mannheimer Spekulanten Grundstücke im Umkreis der BASF auf.

Als dann 1873 das Bauverbot aufgehoben wurde, setzte sofort ein Bauboom ein. 1937 war Ludwigshafen die am dichtesten besiedelte Stadt Deutschlands. Zahllose Gaststätten waren beliebte Treffpunkte, aber auch Zentren für Alkoholexzesse und Gewalttätigkeiten.

Die Nähe zur Industrie führten früh dazu, dass verstärkt ausländische Arbeitskräfte, damals noch als „Gastarbeiter“ bezeichnet, im Umfeld der BASF wohnten. Heute hat der Hemshof einen Ausländeranteil von 44 Prozent.

Die Stadt Oggersheim wurde 1938 nach Ludwigshafen eingemeindet.

Blumen vor Kohls Haus in Oggersheim

„Der berühmteste Stadtteil Ludwigshafens ist Oggersheim, und Oggersheim ist Helmut Kohl. Zwischen den engen Altstadtgassen und nüchternen Wohnsiedlungen wurzelt der Mythos vom belächelten Provinzler, der sich zum längst dienenden Kanzler der Republik hocharbeitete. Vor dem strengbewachten Bungalow in der Marbacher Straße fuhren schon Bill Clinton, Boris Jelzin und Mutter Teresa zur Vesper bei Helmut und Hannelore vor.“

(Der Spiegel, Nr. 28/1998, 6. 7. 1998)

 Aber nicht nur der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl wird mit Oggersheim in Verbindung gebracht. Genauso stolz sind die Oggersheimer darauf, dass der Dichter Friedrich Schiller 1782 sechseinhalb Wochen in Oggersheim verbrachte.

Die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik in Oggersheim ist international als Spezialklinik für Verbrennungsopfer bekannt. Ein prominenter Patient war Niki Lauda nach seinem schweren Formel 1-Unfall. 1988 wurden die meisten Verletzten der Flugschau-Katastrophe von Ramstein in diese Klinik verbracht.

Oppau ist ein Stadtteil, der stark von der BASF geprägt ist.

Explosionskrater in Oppau, 1921

(Lizenzhinweis: Unknown, Oppau Explosion 1921, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Aus Oppau wurde durch die BASF eine Industriegemeinde, die 1929 noch Stadtrechte erhielt. Doch schon 1938 wurde Oppau nach Ludwigshafen eingemeindet.

Im Zweigwerk Oppau kam es am 21. September 1921 um 7:30 Uhr in einem Lager für Düngemittel zu einer schweren Explosion. Sie kostete 561 Menschen das Leben, mehr als 2000 wurden verletzt. In Oppau wurden fast alle Gebäude zerstört. Noch im 25 Kilometer entfernten Heidelberg wurden Dächer abgedeckt. An der Stelle des Lagergebäudes entstand ein Krater von 125 Metern Länge, 90 Metern Breite und 19 Metern Tiefe.

Ein weiteres Unglück geschah am 29. Juli 1943, als ein Kesselwagen explodierte. Es soll mehr als 200 Tote gegeben haben.

 Die kalifornische Stadt Pasadena ist seit 1948 Partnerstadt von Ludwigshafen.

Rosenparade in Pasadena

(Lizenzhinweis: Cottonchica, RP2013 DonateLife TOR 010113, CC BY-SA 4.0)

„Die schönste Seite von Los Angeles im sonnigen Kalifornien ist Pasadena“, heißt es. Besonders bekannt ist Ludwigshafens Partnerstadt durch die Rosenparade am 1. Januar.

Die Verbindung mit Ludwigshafen begann mit der Bildung eines Komitees, das nach dem Zweiten Weltkrieg mit einer umfangreichen Hilfsaktion die notleidenden Ludwigshafener unterstützte.

Trotz der Entfernung von 10.000 Kilometern lebt die Partnerschaft. Jedes gibt es für junge Leute die Möglichkeit, in Pasadena zu studieren oder sich durch ein Praktikum einen Einblick in eine andere Geschäftswelt zu verschaffen.

Die Pfalz besitzt eine Fläche von 5.451 km² und hat etwa 1,4 Millionen Einwohner.

Der Dürkheimer Wurstmarkt ist das größte Weinfest der Erde

Kulturell kann die Pfalz nicht eindeutig eingegrenzt werden. Die heutigen Grenzen kamen nach dem Wiener Kongress 1815/16 zustande, davor gab es „die Pfalz“ nicht. Die Pfalz litt als Grenzgebiet Jahrhunderte hindurch immer wieder Heimsuchungen durch Kriege. So ist es leicht verständlich, dass viele Pfälzer auswanderten. Viele Nachfahren ausgewanderter Pfälzer sprechen mit dem Pennsylvania Dutch (Pennsilfaani Deitsch) noch heute eine auf pfälzischen Dialekten aufbauende Sprachvariante in den USA. Die Pfälzer gelten als ein „unverfälschter“ Menschenschlag. Ihnen wird Offenheit, natürliche Neugier und Geselligkeit nachgesagt, aber auch Direktheit und Dickköpfigkeit. Als wichtige Eigenschaft sei die sprichwörtliche Pfälzer Gemütlichkeit genannt – man setzt sich gerne zusammen an einen Tisch und isst und trinkt gemeinsam.

Inbegriff für die Geselligkeit der Pfälzer ist das Dubbeglas. Es soll von Metzgern aus Bad Dürkheim an der Weinstraße erfunden worden sein, weil diesen bei Schlachtfesten die glatten Stangengläser zu leicht aus der feuchten Hand rutschten. Dubbe bedeutet übrigens Tupfen.

Der Pfalzbau ist ein Konzert- und Theaterbau, der auch für Ausstellungen und Kongresse genutzt wird.

Pfalzbau, Lutherturm und Pfalzsäule

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Pfalzbau Pfalzsaeule Lutherturm, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Der Pfalzbau verfügt über kein eigenes Ensemble, sondern wird als Gastspieltheater geführt. Vor dem Pfalzbau steht die Pfalzsäule, ein 21 Meter hoher Obelisk. Sie gehört zu der Außenanlage des 1968 eingeweihten neuen Pfalzbaus. Ein Modell der Pfalzsäule wird von der Stadt Ludwigshafen an verdiente Bürger oder an Partnerstädte vergeben.

Mit dem Projekt Visitenkarte wollte der Stadtrat von Ludwigshafen 1959 eine schöne Stadt bauen.

Hochstraßen in Ludwigshafen – Die roten Netze schützen vor herabfallenden Betonteilen

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Neckisches rotes Kleid für marode Brücken – panoramio, CC BY 3.0)

Ziel des Projekts war es, die Funktionen der Kernstadt stärker zu betonen. Dafür sollte der Durchgangsverkehr aus der Innenstadt ferngehalten werden und mit Hochstraßen über die Stadt geführt werden, denn Hochstraßen nach US-Vorbild galten damals als modern. Vorbild war das vor den Olympischen Spielen 1964 in Tokyo gebaute Stadtautobahnnetz. Den Einwand, dass die neue Hochstraße die Pfälzer Autofahrer dazu veranlassen könne, gleich nach Mannheim durchzufahren, versuchte der Bürgermeister zu entkräften, überzeugte aber nicht. Aus heutiger Sicht lässt sich leicht feststellen, dass dieser Einwand berechtigt war.

Aufgrund der Betonbauweise und des hohen Verkehrsaufkommens müssen diese Hochstraßen vierzig Jahre später mit hohem Aufwand saniert werden oder sollen nun auch teilweise abgerissen werden.

Wahrzeichen Ludwigshafens ist nicht eine Kirche oder ein Schloss, sondern der Pylon über dem Hauptbahnhof.

Pylon über dem Hauptbahnhof

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel , Pylonbruecke Ludwigshafen, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

In 14 Metern Höhe überspannt eine Schrägseilbrücke den Bahnhof, deren Pylon weithin sichtbar ist. Die Brücke ist Teil einer Bundesstraße, die Ludwigshafen auf einer Hochstraße durchquert.

Der Chemiker Fritz Raschig verwendete einen besonderen Füllkörper, der unter dem Namen Raschig-Ring weltbekannt ist.

Raschig-Werke, 1927

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel , RaschigAG, CC BY-SA 3.0)

Die Raschig GmbH stellt Fein- und Spezialchemikalien für die unterschiedlichsten Industriezweige her. Daneben werden auch Formmassen für die Elektro- und Automobilindustrie und Bitumenemulsion für die Straßensanierung produziert. Ferner stellt die Raschig GmbH Feinchemikalien her, die in der Farben- und Reifenindustrie sowie der pharmazeutischen Industrie eingesetzt werden. Der Chemiker Fritz Raschig war aber nicht nur als Unternehmer tätig, sondern saß als Abgeordneter im Deutschen Reichstag in Berlin. Daneben war er Mitglied des Ludwigshafener Stadtrates. 1916 schenkte Fritz Raschig der Stadt Ludwigshafen ein Gelände, das mit zur Gründung der Gartenstadt führte.

Die Stadtregierung ist nicht in einem malerischen alten Gebäude untergebracht, sondern im Rathaus-Center, einem 1979 eröffneten Hochhaus, in dem neben dem Rathaus auch ein Einkaufszentrum und eine U-Bahn-Station untergebracht sind.

Rathauscenter

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Rathaus-Center LU, CC BY-SA 3.0)

Die unter dem Gebäude befindliche zweigeschossige Straßenbahnhaltestelle sollte Teil einer U-Bahn für Ludwigshafen und Mannheim werden. Die nur als Provisorium geplante Ausfahrt weist sehr enge Gleisradien auf. Um das dadurch entstehenden Quietschen der Achsen zu verringern, ist dort eine Gleisbefeuchtungsanlage installiert.

Der Raum des heutigen Ludwigshafen wurde vom Rhein geformt. Seine Mäander schufen ein sumpfiges Gebiet, die bis weit in die Neuzeit für Besiedlung ungeeignet war.

Das Ostasieninstitut am Rheinufer Süd von Mannheim aus

(Lizenzhinweis: Zhou Yi, 06Ostasieninstitut, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Die alten Dörfer im Raum des heutigen Ludwigshafen waren alle auf einigermaßen sicheren Erhebungen im Sumpfgebiet entstanden. Es waren zusätzliche Anstrengungen nötig, um die neue Ansiedlung direkt am Rhein zu platzieren. So steht die ganze Innenstadt Ludwigshafens auf einem Plateau von aufgeschütteten Straßen. Über Jahrzehnte fehlte Ludwigshafen der direkte Zugang zum Rhein – sieht man von einem wenige hundert Meter langen Grünstreifen im Schatten der Brücke ab. Um die Lage am Fluss attraktiv zu machen, wurde zunächst die alte Lagerhausstraße verlegt. Wie eine Lärmschutzwand schieben sich fünf- bis sechsgeschossige Gebäude zwischen Allee und Rheinufer.

Der Rhein ist auf weiten Strecken Schifffahrtsstraße und von Eisenbahnlinien und Autobahnen begleitet. Vor allem an Schnittstellen mit anderen Handelsachsen bildeten sich bedeutende Wirtschaftsstandorte aus. Für die Chemie werden Kohle und Erdölprodukte billig herangeschafft. Unter den sieben größten deutschen Binnenhäfen sind sechs Rheinhäfen.

Mit der Rheinbegradigung im 19. Jahrhundert wurde der Rhein um 81 Kilometer verkürzt.

Rheinbegradigung

(Lizenzhinweis: ungenannt, Angelwald1826, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Durch die Beschleunigung der Fließgeschwindigkeit sank der Grundwasserspiegel erheblich, und nur so war es möglich, in früher der fieberverseuchten Tiefebene eine Stadt zu bauen. Die Rheinregulierung brachte Vorteile für die Schifffahrt, die nur noch bei extremem Hoch- und Niedrigwasser eingeschränkt ist. Negativ betroffen von der Regulierung waren jedoch die Fischer. Zudem mussten in vielen Orten vorhandene Brunnen vertieft werden. Die Verlandung hatte jedoch einen Flächengewinn zur Folge.

Der Hochwasserspiegel wurde um rund einen Meter abgesenkt, die Hochwassergefahr wurde verringert. Als Konsequenz des schnelleren Durchflusses werden aber die flussabwärts gelegenen Gebiete umso stärker von Hochwassern betroffen.

Die Grenze wurde durch den Talweg bestimmt. Grundstücke, welche auf das jenseitige Ufer kamen, gingen in die Hoheit des jeweiligen Staats über. Grundeigentum blieb bei den bisherigen Besitzern.

Die Rhein-Galerie ist ein großes Einkaufszentrum, mit dem das Zentrum Ludwigshafens wieder näher an den Rhein rückt.

Rhein-Galerie

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, EroeffnungRhein-Galerie 025, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Der Bau der Rhein-Galerie war die größte Veränderung in der Ludwigshafener Innenstadt in den vergangenen 30 Jahren. Das Einkaufszentrum hat der Stadt nicht nur 130 neue Geschäfte beschert, sondern auch einen öffentlichen Platz am Rheinufer.

Was Einzelhändler in der nahen Fußgängerzone als Bedrohung für ihr Geschäft sehen, soll neue Kunden auf die westliche Rheinseite locken. Denn bisher fahren viele Ludwigshafener zum Einkaufen nach Mannheim.

Charakteristisch für die Rhein-Galerie ist das weiße Membrandach, das nachts abwechselnd blau und weiß leuchtet. Die wellenförmigen seitlichen Bögen sollen den Bezug zum Wasser herstellen.

Bei Rheingönheim befand sich 1945 ein Kriegsgefangenenlager, in dem mehr Menschen lebten als in der ganzen Stadt Ludwigshafen.

Ein US-Soldat bewacht ein vergleichbares Lager bei Remagen

(Lizenzhinweis: Unknown, Remagen enclosure, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

1945 planten die Alliierten, ihre 3,4 Millionen Kriegsgefangenen nach England zu schaffen. Aufgrund der Anzahl ließen sie aber die Gefangenen in Deutschland und errichteten etwa zwanzig Kriegsgefangenenlager entlang des Rheins. Diese Lager wurden nach einem einheitlichen Schema errichtet. Am Rande eines Dorfes, welches in der Regel einen Bahnanschluss hatte, wurde eine offene Ackerfläche mit Stacheldraht in zehn bis zwanzig Camps unterteilt, die Platz für fünf- bis zehntausend Häftlinge boten. Feldwege wurden zu Lagerstraßen umfunktioniert und angrenzende Gebäude dienten der Verwaltung und als Küchen. Die Kriegsgefangenen waren gezwungen, sich Erdlöcher als Schlafstätten zu graben. Die Verwaltung der Lager überließ man den deutschen Gefangenen. Die Verhältnisse auf diesen verschlammten Wiesen unter freiem Himmel waren so katastrophal, dass Versuche des Roten Kreuz, den Gefangenen zu helfen, abgeblockt wurden.

Der Rhein-Pfalz-Kreis war bis 2003 der Landkreis Ludwigshafen.

 Der Rhein-Pfalz-Kreis umschließt die Städte Frankenthal, Ludwigshafen und Speyer. Der Pfälzer Löwe im Wappen steht für die kurpfälzischen Gebiete des Kreises und das Kreuz steht für die Gebiete des ehemaligen Hochstifts Speyer. Die Seerosenblätter symbolisieren die Auenlandschaft südlich von Ludwigshafen, der Wellenbalken den Rhein.

2003 beschloss der Kreistag, den Landkreis Ludwigshafen in „Rhein-Pfalz-Kreis“ umzubenennen. Die Befürworter versprachen sich davon größere Attraktivität für den Landkreis und eine stärkere Abgrenzung von der Chemiestadt Ludwigshafen. Die Gegner hingegen argumentierten, dass der Name Rhein-Pfalz-Kreis nicht eindeutig wäre und für Verwirrung sorgen würde.

Die Rheinschanze war ein Brückenkopf gegenüber von Mannheim, aus dem sich die Stadt Ludwigshafen entwickelte.

Rheinschanze (unten) und Zitadelle von Mannheim um 1750

(Lizenzhinweis: Bürgermeisteramt Ludwigshafen, Immanuel Giel at de.wikipedia, MannheimRheinschanze, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Die Anlegestelle war insofern von Interesse, als die anschließende Rheinschleife gegen Speyer hin ein so starkes Gefälle aufweist, dass sie für Rheinschiffe nur schwer befahrbar war. Bis zum Ersten Weltkrieg blieb deshalb die große Rheinschifffahrt auf die Strecke von der Mündung bis hinauf nach Mannheim-Ludwigshafen beschränkt. Es gelang, einen großen Teil des Speditionsgeschäftes, das bisher in Mannheim abgewickelt worden war, anzuziehen. Ein weiterer Standortvorteil ergab sich, als man in der 1840er Jahren eine Eisenbahnlinie durch die Pfalz plante. Deren Endpunkt wurde nicht der Regierungssitz, Speyer, sondern die Rheinschanze, die mit dem neuen Transportmittel Verbindung zu den saarländischen Kohlengruben und weiter nach Paris gewann.

Die Ansiedlung rund um die Rheinschanze war „so jung, dass sie noch keinen Friedhof hat“. Zwischen 1870 und 1900 verdoppelte sich in jedem Jahrzehnt die Einwohnerzahl – eine Entwicklung, die von den Zeitgenossen als „amerikanisch“ empfunden wurde. In der Tat war Ludwigshafen neben Wilhelmshaven die einzige erfolgreiche Stadtgründung jener Jahrzehnte.

Das Rhönrad ist ein Sportgerät, das aus zwei Reifen besteht, die durch Stangen miteinander verbunden sind.

Rhönrad

(Lizenzhinweis: Bundesarchiv, Bild 183-1987-0530-021 / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 183-1987-0530-021, Dresden, Sportmesse, Turnvorführung, CC BY-SA 3.0 DE)

Otto Feick, der Erfinder des Rhönrads wurde als Sohn eines Schmiedes geboren und war Schlosser bei der Deutschen Reichsbahn in Ludwigshafen.

Schon als Kind rollte er gerne in zwei Eisenreifen, die durch Querstäbe verbunden waren, den Berg herunter. Den Prototyp des Rhönrades erfand Feick in Ludwigshafen. Dann wurde er durch die französischen Besatzer nach dem 1. Weltkrieg ausgewiesen und kam in den Heimatort seiner Frau. Zum Dank an die neue Heimat benannte er das neue Sportgerät nach dem Mittelgebirge Rhön.

Der Ring des Seyns ist ein Kunstwerk des japanischen Künstlers Katase Kazuo, den dieser für einen Neubau des Klinikum entwarf.

Ring des Seyns

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Ring Klinikum Ludwigshafen, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

„Was macht ein Stab, den man an eine Wand lehnt? Er fällt nur allzu leicht um. Was macht man mit einem Stab und einem Reif? Man lässt den Reif rotieren – und wie leicht entgleitet er unserer Kontrolle und fliegt davon! Der Kreis – ohne Anfang ohne Ende – ist Sinnbild für die endlose Wiederkehr.“ (SkulpTour Ludwigshafen am Rhein)

Auf dem Dach des Klinikums liegt ein 30 Meter langer Stab, an dessen äußerem Ende ein roter Ring mit einem Durchmesser von 10 Metern hängt. Vor der Glasfassade erhebt sich ein 25 Meter hoher, leicht schräg gestellter Stab aus Cortenstahl, der sich zur Fassade neigt, sie aber nicht berührt.

Alle Kunstwerke des Künstlers haben einen gewissen meditativen Charakter, der auf buddhistische Erfahrungen von Katase zurückzuführen ist. So weist die geschlossene Kreisform des roten Rings auf die Kraft der Erneuerung.

Ruchheim ist der westlichste und jüngste Stadtteil Ludwigshafens. In Ruchheim wurde der Pfälzer Mundartdichter Paul Münch geboren, der der Pfalz einen hohen Stellenwert zubilligt. Er war davon überzeugt, dass im Pfälzerwald die Weltachse geschmiert wird.

In seinem Hauptwerk „Die pälzisch Weltgeschicht“ schreibt Münch:

„Un was nit in der Palz bassiert,
Is Newesach un hat kee Wert.“

(Übersetzung: „Und was nicht in der Pfalz passiert, / Ist Nebensache und hat keinen Wert.“)

Es geht doch nichts über ein gesundes Selbstbewusstsein.

Das Liniennetz der S-Bahn RheinNeckar ist mit rund 370 Kilometern Länge eines der größten S-Bahn-Netze Deutschlands.

S-Bahn Rhein-Neckar

(Lizenzhinweis: DB Regio AG, Regio Südwest, S-Bahn RheinNeckar, S-Bahn RheinNeckar2015, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Der Kernbereich der S-Bahn RheinNeckar liegt in den Ländern Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, sie berührt aber auch das Saarland und Hessen. Die Planung dauerte aufgrund der Koordination zwischen den beteiligten Ländern Jahrzehnte.

Der Dichter Friedrich Schiller wohnte nach seiner Flucht mehrere Wochen in Oggersheim.

Schiller-Denkmal und Streicher-Denkmal

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Streicherdenkmal Oggersheim 1, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Schiller nannte sich „Dr. Schmidt“, da er fürchtete, durch Spione entdeckt zu werden. Er wohnte unter ärmlichen Bedingungen zusammen mit seinem Freund, den Musiker Andreas Streicher, der seine eigenen Lebenspläne über den Haufen warf, um seinem bewunderten Freund zu helfen. Streicher finanzierte mit seinem Reisegeld den Aufenthalt in Oggersheim, wo die beiden mehrere Wochen lang ein ärmliches Zimmer teilten.

Friedrich Schiller (1759 – 1805) gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker. Viele seiner Theaterstücke gehören zum Standardrepertoire der Theater. Seine Balladen zählen zu den bekanntesten deutschen Gedichten.

Der Fußballnationalspieler André Schürrle wurde 1990 in Ludwigshafen geboren.

André Schürrle (Foto: Willi Buckel)

 

Schürrle begann mit fünf Jahren mit dem Fußballspielen und wechselte mit sechs Jahren in die Jugend des Fußball-Bundesligisten 1. FSV Mainz 05, mit dessen A-Jugend er 2009 Deutscher Meister wurde.

André Schürrle (Foto: Willi Buckel)

Anders als seine Mitspieler, die in einem Fußballinternat aufgewachsen sind, blieb Schürrle in seinem Elternhaus wohnen. Als er begann, in Mainz zu spielen, besuchte er weiter das Gymnasium in Ludwigshafen. Er fuhr täglich mit dem Zug eineinhalb Stunden nach Mainz zum Training und wieder zurück und war immer in Eile. Aber er sollte auf Wunsch seiner Mutter ein normales Familienleben führen.

Deshalb hat sein Vater, ein Diplom-Volkswirt, auch die Betreuung seines Sohnes übernommen. Nur bei komplizierten Vertragsverhandlungen zog er einen Profi hinzu.

Ludwigshafen hat sich seit der Gründung mit der chemischen Industrie entwickelt und ist bekannt als Stadt der Chemie.

Ludwigshafen am Rhein – Die Stadt der Deutschen Chemie 1881

(Lizenzhinweis: Robert Friedrich Stieler (1847–1908), BASF Werk Ludwigshafen 1881, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Ludwigshafen hatte als Handelsplatz begonnen, es siedelten sich jedoch bald Chemiefabriken an. Neben den günstigen Standortfaktoren war dies vor allem das Resultat des Bemühens der Stadtregierung. Am leichtesten ließen sich natürlich solche Gewerbezweige anlocken, die man andernorts nicht gerne sah.

Ludwigshafen ist aber nicht die einzige Stadt am Rhein, die mit der Chemie groß geworden ist. Ähnliches findet sich rheinabwärts in Leverkusen mit dem Unternehmen Bayer.

Die Südliche Innenstadt besteht aus den Stadtteilen Mitte und Süd.

Studentenwohnheim in der Heinigstraße

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Wohnheim Heinigstr 01, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Im heutigen Stadtteil Mitte begann 1843 die Geschichte des modernen Ludwigshafens. Die Straßen der Innenstadt, die auf der sumpfigen Rheinebene aufgeschüttet wurden, folgten dem Schachbrettmuster des Münchner Vorbilds.

Die sozialen Gegensätze schlugen sich als Dreiteilung im Stadtbild nieder. Der Süden war eine Gegend für die „besseren Kreise“, im Stadtkern lebten Kaufleute, Einzelhändler und gelernte Arbeiter, während im Norden der Stadt, ungelernte Arbeiter und ihre Familien 50 Prozent der Bevölkerung stellten.

Diese Distanz hat sich in der Gegenwart noch verschärft. Seit den 1960er Jahren wohnt das gehobene Personal überhaupt nicht mehr in Ludwigshafen sondern in ländlicher Umgebung. Ludwigshafen ist die Großstadt in Deutschland, die den höchsten Anteil an Einpendlern hat.

Im Südweststadion fanden früher Länderspiele und Endspiele um die deutsche Fußballmeisterschaft statt.

Südweststadion

(Lizenzhinweis: —Immanuel Giel 12:36, 21 May 2008 (UTC), Suedweststadion Ludwigshafen 06, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Den Besucherrekord gab es 1952 beim Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft, bei dem die 83.000 Zuschauer nur durch zusätzliche Tribünen untergebracht werden konnten. Heute sind im gleichen Stadion nur noch 6.000 Besucher (gleichzeitig) zugelassen.

Von 1983 bis 1989 trug der SV Waldhof Mannheim in Ermangelung eines eigenen bundesligatauglichen Stadions 102 Bundesligaspiele im Südweststadion aus. Das Südweststadion wird auch für Open-Air-Konzerte genutzt. Künstler, die im Südweststadion auftraten, waren unter anderem Elton John, Michael Jackson, Eros Ramazzotti und Bruce Springsteen.

Die aserbaidschanische Stadt Sumqayıt ist seit 1987 Partnerstadt von Ludwigshafen.

Kagay monument in Sumqayıt

(Lizenzhinweis: Qolcomaq, Qağayı abidəsi, CC BY-SA 4.0)

Sumqayıt ist eine noch junge Stadt; sie wurde erst 1949 gegründet und gehörte 2007 zu den zehn schmutzigsten Städten der Welt. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass in Sumqayıt so billig wie möglich Gummi, Aluminium, Reinigungsmittel und Pestizide hergestellt werden.

1988 kam es in Sumqayıt zu einem Pogrom an Armeniern. Die gesamte armenische Gemeinde wurde entweder ermordet oder vertrieben. Daran litt die Partnerschaft, bis Ende der 1990er Jahre wieder Ruhe einkehrte und es gelang es, den vorher regen Austausch von Sportlern, Schülern und künstlerischen Gruppen neu zu beleben.

Als der Partnerschaftsvertrag 1987 unterzeichnet wurde, handelte es sich um ein deutsch-sowjetisches Vorzeigeprojekt. Heute unterstützt Ludwigshafen Projekte in der Partnerstadt. Die Stadtverwaltung Ludwigshafen stellt Mitarbeiter für diese Beratungseinsätze im Bereich Umweltschutz zur Verfügung. Das Deutschland-Bild in Aserbaidschan ist nicht zuletzt aufgrund dieses Engagements ausgesprochen positiv, das Interesse am Erlernen der deutschen Sprache ist groß. Die Stadt Ludwigshafen bietet deswegen jungen Deutschlehrern aus Sumqayit immer wieder die Möglichkeit, an Ludwigshafener Schulen zu hospitieren.

Der 1970 erstmals gesendete Tatort ist die älteste und beliebteste Fernseh-Kriminalreihe im deutschen Sprachraum.

Die Tatort-Folgen finden an verschiedenen Schauplätzen statt, die ihren Schwerpunkt im Gebiet der jeweiligen Rundfunkanstalt haben. Einer davon ist Ludwigshafen.

Um Reisekosten zu sparen, werden viele Szenen jedoch nicht an Originalschauplätzen gedreht, sondern am Standort des Senders. Nur vier bis fünf von 25 Drehtagen finden am Originalschauplatz statt.

Am Produktionssitz wurde eine Schule umgebaut und Kommissariate sowie eine Pathologie eingerichtet, die mit einem Seziertisch und Leichenkühlschrank ausgestattet ist.

Die TSG Friesenheim ist überregional bekannt durch seine Handball-Herrenmannschaft.

Die Turn- und Sportgemeinde 1881 Friesenheim e.V. wird von Fans Die Eulen genannt, was auf eine Sage zurückgeht: Ein Friesenheimer kam nachts angetrunken an der Dorfkirche vorbei und glaubte, im Kirchturm Funken zu sehen. Er weckte das Dorf, die Feuerwehr rückte an, doch man stellte fest, dass er nur die Augen einer Eule gesehen hatte.

Der Handballmannschaft gelang 2009/2010 der Aufstieg in die Bundesliga, aus der sie nach einer Saison direkt wieder abstieg. Aktuell spielt sie wieder in der ersten Liga.

Die Joseph Vögele AG ist ein international tätiges Unternehmen im Bereich des Straßen- und Wegebaus, das vorher in Mannheim ansässig war.

Vögele-Straßenfertiger

(Lizenzhinweis: Unknown, AF-asphalt-laying-machine, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Das Werk wurde 1836 vom Schmied Joseph Vögele gegründet, der nach Inbetriebnahme der ersten Eisenbahnstrecken in Deutschland Vögele seine Schmiede auf die Bedürfnisse der aufkommenden Eisenbahn ausrichtete und die Produktion auf Weichen, Drehscheiben und Rangieranlagen konzentrierte.

Als die Straße zum bedeutenden Verkehrsträger wurde, baute die Firma ab 1925 Maschinen für den Straßenbau. Schwerpunkt der Produktion liegt heute bei den Straßenfertigern. Das größte Modell kann bis zu 1.600 Tonnen pro Stunde verarbeiten. Die Maschinen des Weltmarktführers werden im modernsten Werk für Straßenfertiger in Rheingönheim gebaut.

Der Schafhirt Hans Warsch gilt als der Retter von Oggersheim.

Oggersheim um 1650, Kupferstich von Matthaeus Merian

(Lizenzhinweis: Matthaeus Merian, Ogersheim, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

1621 wurde der spanische General Don Cordova vom Kaiser beauftragt, die Pfalz einzunehmen. Als er in der Nähe von Oggersheim kam, flüchteten die wohlhabenden Bewohner nach Mannheim. die ärmeren Bewohner blieben vorerst zurück. Da kam ein Trompeter, der sie zur Aufgabe aufforderte. Auf die Frage, in wessen Namen, antwortete der Trompeter: „Im Namen Ihrer Kaiserlichen Majestät.“ Darüber erschraken die Bürger so sehr, dass sie ebenfalls flüchteten. In der Stadt blieb allein der Schafhirte Hans Warsch mit seiner hochschwangeren Frau zurück. Dieser vereinbarte nun von der Stadtmauer herab die Übergabebedingungen. Dann öffnete er das Stadttor und ließ die Spanier einziehen.

Der Schriftseller Johann Peter Hebel beschreibt, wie die verwunderten Spanier in Oggersheim einzogen:

„Nach einer Stunde, als der Feind mit geschlossenen Reihen und Gliedern, mit fliegenden Fahnen und klingendem Spiel einzog, am äußern Tor war niemand. – „Sie werden am innern sein.“

Am innern Tor war auch niemand. – „Sie werden auf dem Platz sein.“

Auf dem Platz stand mutterseelenallein mit dem weißen Fähnlein der herzhafte Burgersmann. – „Was soll das heißen? Wo ist der Kommandant und die Besatzung, wo ist der Burgermeister und der Rat?“

Da fiel der Bürgersmann vor dem Feldhauptmann auf die Knie nieder: „Gnädiger Herr, ich bin der einzige, der sich Eurem Großmut anvertraut hat. Die andern sind nach Eurer Aufforderung alle nach Mannheim geflohen. Nur meine Frau ist noch bei mir im Städtlein …“

Zwar übergab Hans Warsch 1621 Oggersheim den Spaniern ohne Kampf, doch 1644 wurde die Stadt dennoch zerstört.

Heute ist nach ihm in Ludwigshafen ein Platz benannt.

Das Wilhelm-Hack-Museum ist das bedeutendste Museum für moderne Kunst in Rheinland-Pfalz.

Wilhelm-Hack-Museum

(Lizenzhinweis: Immanuel Giel, Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons)

Ende der 1960er-Jahre beschloss der Kölner Kaufmann Wilhelm Hack, seine Kunstsammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und gab bekannt, seinen Besitz als Grundstein eines Museums stiften zu wollen.

Hack entschied sich 1973 unter zahlreichen Städten für Ludwigshafen, weil ihm die Stadt einen angemessenen Museumsneubau versprach und weil er glaubte, in der Industriestadt seine Vision einer „kulturellen Initialzündung“ verwirklichen zu können. Das änderte nichts daran, dass der Museumsneubau von Teilen der Bevölkerung zunächst vehement abgelehnt wurde.

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