sān lìng wǔ shēn
Laut Legende soll der Kriegstheoretiker Sūnzǐ (孙子) mit König Hélǘ (阖闾) von Wu (吴) über die Kunst des Krieges (兵法 bīngfǎ) diskutiert haben. Der König stellte Sūnzǐ auf die Probe, indem er ihm die Aufgabe gab, seine Konkubinen zu einer Truppe auszubilden.
Sūnzǐ (孙子, 544 – 496 v. u. Z.)
Sūnzǐ nahm die Herausforderung an, teilte die Konkubinen in zwei Abteilungen und setzte die zwei Lieblingskonkubinen an die Spitze der Abteilungen.
Er erklärte ihnen die Befehle und wollte mit dem Drill beginnen: „Rechts-Um!“
Da brachen die Konkubinen in Gelächter aus. Sūnzǐ sagte darauf: „Der General ist schuld dass die Soldaten nicht folgen, wenn die Befehle nicht eindeutig sind“.
Also erklärte er den Konkubinen die Befehle noch einmal und fragte: „Habt ihr es alle verstanden?“
Dann wollte Sūnzǐ mit dem Drill weiterfahren: „Rechts-Um!“
Wieder kicherten die Konkubinen und Sūnzǐ sagte: „Der General ist schuld dass die Soldaten nicht folgen, wenn die Befehle nicht eindeutig sind. Aber wenn die Befehle eindeutig sind und die Soldaten dennoch nicht folgen sind die Offiziere schuld, dass die Soldaten nicht folgen.“
Danach ließ er die zwei Lieblingskonkubinen vor den Augen des entsetzten Königs köpfen und setzte die nächsten zwei an die Spitze.
Der König versuchte das natürlich zu verhindern aber Sūnzǐ sagte ihm nur: „Ihr könnt schöne Worte aussprechen, aber es folgen keine Taten.“
Nach dieser drastischen Maßnahme setzte Sūnzǐ den Drill fort und nun befolgten die eingeschüchterten Konkubinen alle Befehle exakt, was König Hélǘ so beeindruckte, dass er Sūnzǐ zu seinem General ernannte.
Verwendung:
„Ich habe dir das schon hundertmal gesagt.“
Vokabeln:
三 sān drei | 令 lìng Befehl |
五 wǔ fünf | 申 shēn formulieren |