Das Ostasieninstitut freut sich, in Zukunft ihren Studierenden ein Auslandsjahr in Malaysia anbieten zu können. Mit der Universität UCSI (University College Sedaya International) ist es der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen gelungen, ihr Spektrum an Partnerhochschulen in Asien um ein weiteres Land zu erweitern, in dem unsere Studierenden ihre chinesischen Sprachkenntnisse vertiefen können und gleichzeitig die Möglichkeit bekommen, den wirtschaftlich bedeutsamen Faktor der so genannten Overseas Chinese kennen zu lernen.
In Malaysia bilden Personen mit chinesischen Wurzeln nach den Malaien die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe, ihnen folgt die Gruppe der indischen Malaysier, die unter der Herrschaft der Briten einwanderten. Die meisten Vorfahren der heutigen Malaysian Citizen of Chinese Ethnicity oder: Orang Cina Malaysia, wie dieser Personenkreis offiziell genannt wird, flüchteten im 19. und frühen 20. Jahrhundert vor den gewaltsamen Konflikten Chinas in die damalige Kronkolonie Malaya. Erfolgreiche Geschäftsmänner gründeten Clanhäuser (chin. Kongsi) für die Einwanderer aus ihrer Heimatregion, die zur ersten Anlaufstelle in dem unbekannten Land wurden. Diese Clan-Gesellschaften bilden bis heute das Fundament einer extrem guten Vernetzung der Chinesen in ganz Asien. Chinesische Immigranten früherer Zeiten assimilierten sich noch mit der ursprünglichen Bevölkerung. Ihre Nachfahren, Baba- Nyonya genannt, vermischten das Beste der beiden Kulturen und fanden zu einem besonders reichen Lebensstil, der heute noch in den Städten Malacca und George Town / Penang zu finden ist und interessanterweise hoch angesehen ist.

Weltweit leben in Malaysia gleich nach Thailand die meisten Chinesen außerhalb der Volksrepublik China und Taiwan. Obwohl sie schon seit mehreren Generationen in Malaya bzw. dem heutigen Malaysia leben, ist ihr Alltag weiterhin von der chinesische Kultur, ihren Traditionen und ihrer Sprache bzw. Dialekten geprägt. Ihre Kinder besuchen fast ausschließlich chinesischsprachige Schulen, sie schauen chinesisches Fernsehen und bewegen sich zumeist in einem rein chinesischsprachigen Umfeld. Und man heiratet untereinander, eine Ehe mit einer Inderin oder einem Malaien ist extrem selten, Sprache und auch Religion bilden weiterhin ein großes Hindernis.
So bewegen sich die verschiedenen Ethnien in Malaysia auch in unterschiedlichen Berufsfeldern. Während indische Familien mit einem gewissen Wohlstand weiterhin ihre Kinder zu Ärzten oder Juristinnen ausbilden lassen, Bumiputra, die Söhne der Erde, wie sich die ursprünglichen Einwohner Malaysias selbst bezeichnen, häufig in Dörfern ein einfaches Leben führen, dominieren die Chinesen die Wirtschaft des Landes. Trotz hervorragender Schulleistungen verwehrt ihnen ein ethnisches Quotensystem den Zugang zu staatlichen Hochschulen, es bleibt also die Geschäftswelt oder die Auswanderung, was Malaysia seit seiner Staatengründung 1965 in Form von Brain Drain ein großes Problem bereitet.

Wie löst die chinesischsprachige Bevölkerung das Dilemma vor Ort? Sie gründen private Hochschulen, die dann wiederum von chinesischstämmigen Malaysiern geprägt sind. Ein Beispiel ist die UCSI, ihr Gründer ist ein Chinese, im Team der UCSI arbeiten vorwiegend Chinesen und unter den Studierenden befinden sich sehr viele Malaysier mit chinesischen Wurzeln. Die UCSI zählt zu den weltweit besten Privatuniversitäten, sie ist extrem gut mit der Wirtschaftswelt in Malaysia vernetzt und bietet nicht nur wirtschaftsbezogene Fächer an sondern gehört auch bei den Musikhochschulen weltweit zu den Top 100. Es ist eine fantastische Atmosphäre, die die UCSI ihren Studierenden bietet: Die Energie und Leidenschaft, die wir in Deutschland oftmals nur mit den kreativen Fächern wie Kunst und Musik verbinden, finden sich hier genauso für die Wirtschaftsfächer, für IT, Architektur und auch für das Hotelwesen. Denn auch das kann man hier an der UCSI studieren und gleich mal seine theoretischen Kenntnisse im Uni- Hotel ausprobieren. Denn das ist eine weitere Besonderheit der UCSI: Ihren Studierenden bietet sie allesamt Praxiserfahrung in einer großen Palette von Unternehmen, mit der sie direkt verbunden ist. Die Teilnahme an entsprechenden Praktikumsprogrammen steht auch unseren Studierenden als Austauschpartner zur Verfügung. Einzige Bedingung: Solide Chinesischkenntnisse müssen vorhanden sein. Aber das sollte ein OAIler nach zwei Jahren intensivem Sprachunterrichts gut hinbekommen. Wir, und auch das Team der UCSI, sind da sehr zuversichtlich, dass wir schon bald unseren ersten Studierenden nach Malaysia schicken können. Bis dahin wünschen wir: Selamat Datang ke Malaysia!
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