Japans Strategie wirtschaftlicher Sicherheit

Vortrag von Generalkonsul Shinichi Asazuma

Am Dienstag, den 23. April, referierte der japanische Generalkonsul Shinichi Asazuma aus Frankfurt am Ostasieninstitut über die wirtschaftliche Sicherheit Japans. Angesichts der aktuellen geopolitischen Spannungen hat dieses Thema nicht nur in Europa, sondern auch in Asien zunehmend an Bedeutung gewonnen. Japan steht aufgrund seiner Insellage vor besonderen Herausforderungen und kann sich im Gegensatz etwa zu Deutschland nicht auf einen großen Binnenmarkt wie in der EU stützen. Herr Asazuma erläuterte zunächst die Grundpfeiler der japanischen Strategie, die auf die Sicherstellung der Versorgung mit kritischen Rohstoffen, den Schutz der kritischen Infrastruktur und die Entwicklung sowie den Schutz von Schlüsseltechnologien abzielen. Dabei kommt der Zusammenarbeit mit Deutschland eine besondere Bedeutung zu. Beide Länder beruhen auf einer demokratischen Grundordnung und verstehen sich daher als Wertepartner, was eine engere Kooperation auch auf kritischen Feldern ermöglicht. Ein Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit zwischen der Japan Organization for Metals and Energy Security und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Beide Länder sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, dass es eine zu große Abhängigkeit von China bei seltenen Erden und anderen Materialien gibt, die für eine klimaneutrale Wirtschaft benötigt werden. Weitere vielversprechende Kooperationsmöglichkeiten bestehen etwa in den Bereichen Wasserstoff und Halbleiter.

Im Anschluss an seinen Vortrag beantwortete Generalkonsul Asazuma diverse Fragen, die sich unter anderem auf den militärischen Schutz von Lieferketten, zukünftige Trends in der Energieversorgung und die Zusammenarbeit von Regierung und privaten Unternehmen bei der Sicherstellung der wirtschaftlichen Sicherheit bezogen.

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